Mit der letzten Bö in den Hafen und dann ab zum Freimarkt

16 Vereine und 75 Wassersportler*innen folgten der Einladung des Wassersport-Vereins Hemelingen und nahmen an der Regatta teil.

Am Wochenende des 26. und 27. Oktober fand in Bremen auf dem Revier der Mittelweser die Freimarktregatta für die Opti A und B sowie für die Teenys statt. Zum beliebten Rahmenprogramm der überregional bekannten Regatta gehörte am Samstag der Besuch des Bremer Freimarkts.

Das Wetter war hervorragend, als am Samstag das Regattateam im Vereinsheim des WVH (Wassersport-Verein Hemelingen) eintraf. Der Zeitplan war straff: nach dem ersten Brötchen ging es sofort los mit der Vorbereitung der Regattaboote, der Besetzung des Regattabüros und der Steuerleutebesprechung. Alles war von der Leitung (Dr. Andreas Wulfes) bestens vorbereitet, vom 27-köpfigen Team perfekt durchgeführt und so stand einem vielversprechenden Regatta-Wochenende nichts im Weg. Strahlender Sonnenschein mit südlichem Wind von 5 bft und in Böen von 6 bis 7 bft boten ausgesprochen gute Bedingungen für die ersten 4 Wettfahrten, die am Samstag stattfinden sollten. Ein aufregender Tag für die 75 jungen Segler und Seglerinnen, die sich angemeldet hatten.

® Seekamp

Schon beim letzten Üben der Manöver vor dem Start gab es die ersten Kenterungen, sowohl bei den Optis (Optimisten-Jolle) als auch bei den Teenys (Zwei-Hand-Boote). Doch sportlich gekonnt und gut trainiert waren die Crews rasch wieder an Bord. Zwei DLRG- und sieben Regatta-Begleitboote waren im Einsatz, die während der Wettfahrten patrouillierten, Tonnenprotokolle schrieben oder an der Start- und Ziellinie halfen.

Um 11:55 Uhr ertönte das erste Startsignal. Die zehn Teenys machten sich für die erste Wettfahrt klar und warteten unter flatternden Segeln an der Startlinie. Mit zwei Runden wurde die erste Wettfahrt ausgerichtet, der dann noch drei Weitere folgten. Die zweite Gruppe waren die Opti A Segler*innen, das kleinste Regattaboot. 32 Kinder starteten hier und auch für diese Gruppe waren vier Wettfahrten mit jeweils zwei Runden geplant. Die Starts verliefen fair und die Boote lieferten sich gleich zu Beginn ein echtes Rennen. Schon in der zweiten Runde mischte sich das Feld und die sehr schnellen Regattakinder konnten das eine oder andere Teeny Boot überholen. Der Wind fiel in Böen ein und so kam zu weiteren Kenterungen. Aber auch hier waren die jungen Segler*innen schnell wieder im Boot und versuchten den zeitlichen Verlust wieder wettzumachen. Die noch jungen Opti B Segler*innen haben zwar bereits erste Erfahrungen gesammelt und einige Regatten bestritten, sie starteten hier jedoch unter sehr anstrengenden Wetterbedingungen. Die 23 Opti B Kinder fuhren in der ersten Wettfahrt zwei Runden, bei den folgenden Wettfahrten wurde jedoch auf eine Runde verkürzt. Nach vier Wettfahrten waren einige der Kinder sichtlich am Ende ihrer Kräfte, haben sich jedoch trotzdem sehr wacker geschlagen.

Die Weser, ein Revier, das durch die umlaufenden Winde und insbesondere durch die Binnenschifffahrt eine besondere Herausforderung bietet, zeigte sich am Samstag von der besten Seite. Der gleichbleibende Wind mit 5 bft und in Böen bis zu 7 bft sorgte für eine optimale Kreuz und für die Bahnen mit achterlichem Wind konnten die Teenys mit Spinacker ihr Segeltalent unter Beweis stellen. Begleitboote und DLRG sorgten für eine reibungslose Durchfahrt der Binnenschiffe und die Segler*innen schafften es trotzdem, sich rechts und links der Schiffe Wettkämpfe zu liefern. Die drei Segelfelder wurden stark durchmischt. An der Ziellinie fuhren die ersten Teenys ein, gefolgt von den Opti A Kindern. Das eine oder andere Boot aus der Teeny-Gruppe schaffte es nicht im eigenen Feld durch die Ziellinie zu segeln und wurde von so manchem Opti überholt. Bei den Opti B Kindern brachen einige Segler*innen die Wettfahrt ab, aber mit viel Zuspruch der Trainer und Eltern begaben sich die jungen Wassersportler*innen wieder auf das Regattafeld.

Die Zuschauer am Ufer der Weser haben zu jeder Zeit der Regatta die komplette Segelbahn im Blick. Der Nachwuchs steht also unter ständiger Beobachtung und die, die es ganz genau sehen wollen, nehmen ein Fernglas zur Hand oder schießen ein paar Fotos. Leider hatte die DLRG ein wenig Pech und musste ein Motorboot aufgrund eines Defektes aus dem Verkehr ziehen. Doch auch hier wurde Abhilfe geschaffen und in kurzer Zeit waren wieder zwei Begleitboote auf dem Wasser.

Am Sonntag, dem zweiten Regattatag wurde es etwas kälter und der Wind legte sich, aber bei 4 bis 5 bft, in Böen bis zu 6 bft begann auch dieser Tag hervorragend. Die beiden geplanten Wettfahrten, wurden wie am ersten Tag zu je 2 Runden für die Teenys und Opti A geplant, und die Opti B Segler*innen segelten in jeder Wettfahrt jeweils eine Runde. Hatte das Regattateam am ersten Tag mit den Kenterungen zu tun, so kam es am zweiten Tag an der Startlinie zu Verzögerungen. Frühstart mit Gruppenrückruf und Starts unter Black Flag waren hier das Thema. Letztendlich gelang dann jedoch noch ein hervorragender Durchlauf von zwei Wettfahrten.

Um 12:26 Uhr konnte die Regatta beendet werden und in der ersten Stunde nach Regattaende hatten die jungen Segler*innen Zeit, Protest einzulegen, was auch geschah. Punkt 13:45 Uhr tagte das Schiedsgericht. Nach einem kurzen Gespräch und einer längeren Bedenkzeit hat der protestierende Segler Jonas Tschentscher seine Protesteingabe zurückgezogen. Er hatte bemerkt, dass weder Punkte noch Rang zu gewinnen waren und so wurde nicht lange getagt, sondern es konnte gleich zur Siegerehrung weitergehen. Er erhielt bei der Preisvergabe einen extra Fairnesspreis.

Die Freimarktregatta hat einen großen Einzugskreis. Die insgesamt 75 hochmotivierten Segler*innen kamen aus den folgenden 16 Vereinen: WSCG, ZSK, SHM, SVG, WVW, SC4, WVH, SVAOE, DYC, SCR, WSV, AWB, YCL, NFBS-W, SCM, MSC.

Zur Siegerehrung wurden aufgerufen:
Teeny: 1.Platz: Paul Blesken mit Florentine Blesken (SCD), 2. Platz: Jona Lotta Hahn mit Fabius Julius Müller-Kauter (SWE), 3. Platz: Lilly Vincke mit Rosa Vincke (KSW)

Opti A: 1.Platz: Paul Ulrich (ZSK), 2. Platz: Ricardo Gießler (WSCG), 3. Platz: Mirja Dohle (SVG)

Opti B: 1.Platz: Frederik Heisterkamp (WSV-AWB), 2. Platz: Lina Kozica (WVH), 3. Platz: Johanna Brinkmann (YCL)

Zwei besondere Preise gingen an die jeweils Jüngsten der Opti A Gruppe, Charlotte Frobenius und der Opti B Gruppe, Jonny Seekamp.

Es war ein wunderbares Regatta-Wochenende mit fairen Wassersportler*innen, einem hilfreichen DLRG Team, dem Polizei-Kontrollboot und vielen ehrenamtlichen Helfern und Helferinnen aus dem Regatta-Team. Schon jetzt bedankt der WVH sich bei allen und hofft auf eine ebenso spannende wie auch erlebnis- und erfolgreiche Regattasaison in 2020.

Bericht 20191111
Regatta-Abteilung WVH Bremen
Regattaleitung Dr. Andreas Wulfes
Bericht: Ursula Niemann